Lena winkte König Ferdinand zum Abschied und setzte ihren Weg fort. Die Karte in ihrem Tagebuch zeigte einen Pfad, der von der Seite des Flusses der Träume in einen noch dichteren Teil des Waldes führte. „Auf zum nächsten Abenteuer!“ rief sie fröhlich und wanderte weiter.
Nach einer Weile bemerkte sie etwas Seltsames. Zwei riesige Eichen standen nebeneinander so eng, dass ihre Äste sich zu berühren schienen. Und genau dazwischen… war das wirklich eine Tür?
„Das ist ja unglaublich!“ rief Lena aus. Die Tür sah alt und verwittert aus, mit Schnitzereien von Tieren und Sternen. Ein glänzender Türknauf in Form eines Schmetterlings glitzerte im gedämpften Licht des Waldes.
„Na, das ist wirklich etwas Besonderes,“ sagte Lena zu sich selbst. Sie zog das Tagebuch aus ihrem Rucksack und blätterte hastig durch die Seiten. Aber es gab keinen Hinweis auf eine Tür im Wald.
„Was soll ich tun?“ überlegte Lena. Dann fiel ihr Hugos Rat ein: „Du musst deinen Verstand, dein Herz und deinen Mut beweisen.“
Mit einem tiefen Atemzug fasste sie den Schmetterlingsknauf an und drehte ihn langsam. Die Tür quietschte leise und schwang auf. Dahinter lag ein Tunnel, der in ein sanftes, bläuliches Licht getaucht war.
„Oh, wow!“ Lena trat ein und die Tür schloss sich sanft hinter ihr. Sie fühlte sich wie in einer anderen Welt. Der Tunnel war mit leuchtenden Blumen und glitzernden Steinen gesäumt. Leise Musik klang in der Luft, als würde der Wald selbst ein Lied singen.
„Hallo? Ist da jemand?“ rief Lena, aber ihre Worte verloren sich im sanften Klang der Musik.
Plötzlich tauchte ein kleiner Vogel vor ihr auf. Er hatte leuchtende Federn in allen Farben des Regenbogens und sang die schönste Melodie, die Lena je gehört hatte.
„Du bist wunderschön!“ sagte Lena, fasziniert von dem Vogel.
„Danke, junge Abenteurerin,“ zwitscherte der Vogel. „Ich bin Melodia, die Hüterin der Musik dieses Waldes. Du hast die Tür zwischen den Bäumen gefunden, das ist wirklich bemerkenswert!“
„Ich bin Lena, und ich suche das Geheimnis dieses Waldes. Kannst du mir dabei helfen?“ fragte Lena hoffnungsvoll.
Melodia flog ein Stück weiter den Tunnel hinunter. „Folge mir, wenn du mutig genug bist. Aber ich warne dich, das nächste Rätsel wird nicht einfach.“
Lena spürte, wie ihr Herz schneller schlug. „Ich bin bereit, Melodia. Führe mich zum Geheimnis!“
Die beiden machten sich auf den Weg, tiefer in den mysteriösen Tunnel hinein. Lena konnte kaum glauben, was sie sah. Überall waren wunderbare Dinge: leuchtende Pilze, die in verschiedenen Farben schimmerten, und kleine Wasserfälle, die wie flüssiges Silber aussahen.
„Dieser Ort ist magisch,“ flüsterte Lena. „Ich kann es kaum erwarten, herauszufinden, was als Nächstes kommt.“
Melodia lächelte und zwitscherte ein frohes Lied. „Dann folge mir, Lena. Das Abenteuer hat gerade erst begonnen!“
Mit diesen Worten flogen sie weiter, immer tiefer in den Zauber des verwunschenen Waldes. Und Lena wusste, dass dies das größte Abenteuer ihres Lebens werden würde.